THOMAS HARLAN
BIOGRAFIE

Geboren am 19.02.1929 in Berlin
Kindheit im Umfeld von Nazigrößen (Goebbels, Hitler)
1947 Philosophiestudium in Tübingen
1948 dreimonatiges Auslandsstipendium für die Sorbonne, Auswanderung nach Paris, Frankreich;
Studium Philosophie und Mathematik;
Arbeiten für den französischen Rundfunk
1952 Reise nach Israel (mit Klaus Kinski)
1953 erstes Theaterstück "Bluma";
Reise in die Sowjetunion
1955 erste Gedichte in deutscher Sprache;
Mitautor am Drehbuch von "Der Fall Sorge" (auch "Verrat an Deutschland", Regie: Veit Harlan);
Bruch mit seinem Vater wegen Entstellung des Drehbuchs und dessen Uneinsichtigkeit bezüglich seiner Nazi-Vergangenheit
1958 Gründung des "Jungen Ensembles" in Berlin (mit Klaus Kinski und Jörg Henle); Uraufführung seines Theaterstücks "Ich selbst und kein Engel - Chronik aus dem Warschauer Ghetto": Skandal
1959 Beginn von Recherchen über die Vernichtungslager Kulmhof, Sobibór, Belcec und Treblinka;
Entdeckung von Tausenden Dokumenten über deutsche Kriegsverbrechen in polnischen Archiven;
Beginn einer ganzen Reihe von Verleumdungsklagen, u.a. von dem damaligen FDP-Bundestagsabgeordneten Ernst Achenbach und Franz Alfred Six
1960 Übersiedlung nach Polen
Bis 1964 Beitrag zur Einleitung von über 2000 Strafverfahren gegen Kriegsverbrecher in der Bundesrepublik
Seit 1960 Unterstützung vom italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli
Arbeit beim Warschauer Rundfunk an Sendungen in deutscher Sprache
1963 Hausarrest in Polen wegen Geheimnisverrats für ein Jahr aufgrund der Veröffentlichung seiner Archivrecherchen
1964 Anzeige durch Hans Globke in der BRD wegen Landesverrats aufgrund der Benutzung von Vernehmungsprotokollen der deutschen Justiz in polnischen Veröffentlichungen
Keine Verurteilung, aber für 10 Jahre keinen deutschen Reisepaß
1964 Abbruch seiner Arbeiten in Warschau ("um nicht im Sumpf unterzugehen");
Übersiedlung nach Italien;
Anschluß an die linke Gruppierung "Lotta Continua"
Beginn literarischer Arbeiten
1974 Reisen nach Chile, Bolivien und in die USA;
Engagement für die chilenische Widerstandsbewegung gegen den Diktator Pinochet 1975 Portugal: Mitglied des Revolutionsausschusses während der "Nelkenrevolution" Beginn der Dreharbeiten zu "Torre Bela"
1978-84 Arbeit am Film "Wundkanal" (Dokumentation der Dreharbeiten durch Robert Kramer mit dem Film "Notre Nazi")
1984/85 Uraufführungen von "Wundkanal" und "Notre Nazi" auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig und auf der Berlinale: heftige Reaktionen und Skandale
1987 Reisen durch den russischen fernen Osten für die Vorbereitung des nicht realisierten Filmprojektes "Katharina XXIII"
Neuübersetzung des Buchs "Hiob" nach Guido Ceronetti ins Deutsche
1988 Haiti: kreolische Sprachstudien, Arbeiten an dem Film "Souverance"
1990 Uraufführung auf dem Internationalen Filmfestival in Rotterdam
2000 erster Roman "Rosa"
Seit 2001 Lungensanatorium bei Berchtesgaden
2003-06 Arbeit an dem Filmprojekt "Wandersplitter" (mit Christoph Hübner)
Gestorben am 16.10.2010 in Schönau






















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